Ernährung-Einmaleins: Fette


Das Problem mit den Problemzonen

Der Stoff, der immer wieder einige unserer Körperstellen umgibt und sie so zu „Problemzonen“ werden lässt, ist für viele ein Fluch für die Lebensqualität und das Selbstbewusstsein. Doch warum hat unser Körper die Eigenschaft Fett anzusetzen und was bringt es ihm? Wie gebe ich meinem Körper die richtige Menge an „gesundem Fett“, damit er die Energie optimal umsetzen kann?


Gesundes Fett - Quelle: (c) spaxiax/Fotolia.com
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Was Fette sind und warum es sie unbedingt geben muss

Fett hat seinen Ursprung in den frühen Tagen der Evolution. Es dient vielen Lebewesen als Wärmepolster im Winter oder in arktischen Lebensräumen. Gleichzeitig sind diese Wärmepolster ein wichtiges Energielager im Körper durch das er auch in schlechten Zeiten versorgt werden kann.

Die Vielfältigkeit des Lebens und die komplexen Vorgänge der Evolution sind sehr faszinierend, doch leider auch viel zu langsam, um sich an den rasanten Lebenswandel der Menschen anzupassen. Wofür brauchen wir Energiepolster für den Winter, wenn doch der nächste Supermarkt nur einen Steinwurf entfernt ist und wir bequem mit dem beheizten Auto und nicht mehr zu Fuß zur Arbeit kommen?

Die Vielfältigkeit des Nahrungsangebots, die wir mittlerweile genießen dürfen, ist Segen und Fluch zugleich. Einerseits bietet uns die Vielfalt die Möglichkeit, auf tausende verschiedene Nahrungsmittel zurückzugreifen – ganz gleich zu welcher Uhr- oder Jahreszeit.

Andererseits führt die Vielfalt der industriell verarbeiteten Nahrungsmittel und Fertiggerichte häufig zu einem Überschuss an Fett und Kalorien. Dieser Überschuss wird, da unser Körper noch immer darauf konditioniert ist, schnell in Fettdepots gespeichert.

Fette sind jedoch ein essenzieller Bestandteil des Körpers und für vielfältige Prozesse und Funktionen zuständig. Einige Fettsäuren dienen zur Lösung der Vitamine A,D,E und K (da diese fettlöslich sind) und sind an der Bildung von Zellmembranen und an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt.

Für die tägliche Ernährung ist es wichtig zu beachten, dass es unterschiedliche Fette, beziehungsweise Fettsäuren gibt. Fettsäuren sind die Bausteine, aus denen Fett besteht. Man kann sie grob in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren unterscheiden.

Gesättigte Fettsäuren

Bei gesättigten Fettsäuren sind die chemischen Verbindungsmöglichkeiten mit Wasserstoff voll ausgeschöpft. Diese Fettsäuren sind träge und nicht sehr reaktionsschnell. Fett, welches zu großen Teilen aus gesättigten Fettsäuren besteht, ist bei normaler Temperatur eher fest, wie beispielsweise Butter oder Schmalz.

Gesättigte Fettsäuren kommen meistens in Lebensmitteln wie Butter, Wurst, Fleisch und milchhaltigen Produkten, sowie in „Fast Food“ vor. In großen Mengen sind sie gesundheitsschädigend, da sie sich in Zellmembranen einlagern und den Stoffwechsel verlangsamen. Desweiteren führt ein hoher Konsum zu einem erhöhten Cholesterin- und Blutfettwert und damit auch zu einem erhöhten Herzinfarktrisiko.

Ungesättigte Fettsäuren

Die meisten ungesättigten Fettsäuren können vom Körper nicht selbst hergestellt werden, sind jedoch an diversen lebenswichtigen Vorgängen in unserem Körper beteiligt. Sie unterstützen den Stoffwechsel, sind Bausteine von Zellwänden, bauen Entzündungen im Körper ab und senken den Cholesterinspiegel.

Da sie nicht vom Körper selbst hergestellt werden können, müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden. Ungesättigte Fettsäuren sind bei normaler Temperatur eher flüssig und sind beispielsweise in pflanzlichen Ölen zu finden.

Die richtigen Fette in die Ernährung einbauen

Die meisten Menschen nehmen zu viele gesättigte Fettsäuren zu sich, während sie ihren Körper nur unzureichend mit den gesunden und wichtigen ungesättigten Fettsäuren versorgen. Es ist im Grunde aber nicht schwer eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.

Diverse Pflanzenöle sind reich an ungesättigten Fettsäuren und können gut in den Speiseplan eingebaut werden, beispielsweise als Dressing für den Salat. Raps- und Sojaöl, Leinöl und Olivenöl, um nur einige zu nennen, sind gute Lieferanten von ungesättigten Fettsäuren. Andere gute Fettquellen sind Seefische und Nüsse.


(A.M.)