Warum die bunten Bären schnell dick machen

Wenn die Werbung verspricht, dass ihre Gummitiere kein Fett enthalten, dann wird sie das auch halten. Denn Fett ist in diesen Produkten ohnehin nicht das Problem – dafür aber jede Menge Zucker und andere Zusatzstoffe. Die sind nicht nur ungesund, sondern machen vor allem dick. Schlechte Nachrichten für alle Bärenliebhaber und diejenigen, die hofften, Gummisüßigkeiten seien zumindest gut für die Knochen ...


Ein Gummibärchen schlägt mit 1,5 Gramm Zucker zu Buche


Die Fakten über den bunten Bären

In Deutschland werden pro Tag 70 Millionen Gummibärchen hergestellt. Im Durchschnitt isst der Deutsche drei Kilo davon im Jahr – meist ohne zu wissen, dass allein in einer einzigen 300 Gramm Tüte der bunten Tiere umgerechnet fast 80 Stück Würfelzucker stecken!

Laut dem Bundesamt für Risikobewertung bedeutet das einen Energiegehalt von 300 bis 400 Kilokalorien pro Tüte und damit eine mindestens ebenso hohe Wahrscheinlichkeit dick zu werden, wie bei allen anderen Süßigkeiten auch.

Neben den Unmengen an „herkömmlichem“ Haushaltszucker steht auf der Zutatenliste der Fruchtgummiprodukte auch noch Glukosesirup (eine Kombination aus Traubenzucker und Fruchtzucker) , Dextrose (reiner Traubenzucker), modifizierte Stärke und Säuerungsmittel, sowie Aromen und Farbstoffe.

Die ebenfalls enthaltene Gelatine ist oft die Ausrede für Gummiliebhaber. Sie stärke die Knochen und sei deshalb sogar gesund, heißt es. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass Gelatine hauptsächlich aus dem Bindegewebe von Schweinen und Rindern stammt. Es ist zwar ein Eiweiß, gilt jedoch nicht als vollwertiges Eiweiß, da die essentielle Aminosäure Tryptophan nicht enthalten ist. Auch laut Stiftung Warentest gibt es keinen Beweis für einen hohen gesundheitlichen Nutzen durch vermehrten Verzehr von Gelatine.

Fett ist übrigens in keinem dieser Produkte enthalten. Das ist der Grund, warum sich die Gummisüßigkeiten so gut mit „fettfrei“ bewerben lassen. Eine reichlich irreführende Werbestrategie der Nahrungsmittelindustrie.

Trotzdem Gummibärchen essen?

Wie bei jeder anderen Süßigkeit sollten Fruchtgummiprodukte in Maßen, nicht in Massen konsumiert werden. Sicher benötigt der Körper auch Kohlenhydrate, also Zucker. Besonders das Gehirn benötigt Süßes - ein Erwachsener mit 100 Gramm am Tag sogar recht viel. Ein Griff in die Gummibärentüte kann manchmal sehr effektiv sein.

Besonders wenn man sich stark konzentrieren muss, man sich für etwas „belohnen“ möchte oder man einfach mal das Bedürfnis nach etwas Zuckerhaltigem hat. Man sollte sich nur vor Augen halten, dass bereits ein einziger der kleinen Bären 1,5 Gramm Zucker enthält und man es aus diesem Grund beim Naschen einfach nicht übertreiben sollte. Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sind nach wie vor die gesünderen Ballaststoff Lieferanten und verursachen auch auf lange Sicht keine zuckerbedingten Krankheiten wie Adipositas oder Diabetes mellitus.

Gleiches gilt für die Gelatine und die Aminosäuren. Die macht den Gummibären zu einer vermeintlich „gesunden“ Süßigkeit, sollte aber lieber über andere Lebensmittel wie Milch, Fisch und kleinere Mengen Fleisch zugeführt werden.

Eine zuckerfreie Alternative zu herkömmlichen Gummibärchen gibt es übrigens leider nicht. Es wird aber durchaus eine vegetarische Variante produziert, die das tierische Produkt Gelatine nicht enthält. Und Gummibärchen aus Fruchtsaft verzichten zum Teil oder sogar völlig auf künstliche Zusatzstoffe wie Aroma und Farbstoffe und sind zumindest in dieser Hinsicht etwas besser fürs Gewissen.


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