Wie wichtig eine gute Atmung ist, wird im Alltag häufig unterschätzt oder bleibt schlicht unbeachtet. Dabei ist das Atmen eines der grundlegendsten Elemente für die Gesundheit und das Wohlbefinden eines Körpers. Eine langsame und tiefe Atmung befreit den Organismus von Kohlenstoffdioxid und versorgt gleichzeitig das Gehirn und die Muskulatur mit frischem und lebensnotwendigem Sauerstoff.
Frische Luft ist lebensnotwendig - und das richtige Atmen trainierbar.
Blutzellen transportieren die neue, sauerstoffhaltige Luft in jeden Winkel deines Körpers und helfen somit dabei, ihn gesund zu erhalten: Experten schätzen, dass der Körper durch die richtige Atmung bis zu 15 mal schneller Giftstoffe und Abfallprodukte abbauen kann, als er es bei einer schwachen und oberflächlichen Atmung vermag.
Doch nicht nur hierauf hat die Atmung einen großen Einfluss. Der Sauerstoff sorgt für Leistungsfähigkeit - sowohl psychisch als auch physisch können wir besser agieren und sind belastbarer und leistungsfähiger. Außerdem, und dieser Punkt ist ganz entscheidend, werden wir entspannter und sind weniger gestresst.
Die folgenden, einfachen Schritte können dir dabei helfen, alle Vorteile aus einer guten Atmung zu ziehen. Dabei können die Techniken teilweise in die alltägliche Atmung übernommen werden.
Hierfür ist jedoch ein bisschen Übung notwendig, denn der größte Teil der Atmung passiert unbewusst und automatisiert. Dieses Training der Atmung dauert etwa zehn Minuten, du kannst es aber auch in fünf Minuten absolvieren, wenn du jeden Schritt nur halb so lange durchführst.
Mit lediglich fünf Minuten deiner Zeit am Tag, kannst du ganz bewusst und aktiv etwas für deinen Körper, die Gesundheit und Ausgeglichenheit tun. Außerdem lassen sich die Schritte nahezu überall ausführen, wo du dich entspannen, oder deinen Kopf frei bekommen musst:
Wenn es dir möglich ist, dunkle den Raum etwas ab. Jalousien oder ein Vorhang reichen dafür vollkommen aus. Wenn es die Temperatur zulässt, solltest du die Fenster öffnen und den Raum belüften.
Lege dich flach auf den Rücken oder lehne dich aufrecht an eine Wand. Für den nötigen Komfort kann ein kleines Kissen sorgen.
Achte ganz bewusst auf deine Muskulatur: Sorge dafür, dass kein Körperteil angespannt oder belastet ist. Schließe die Augen.
Achte für eine Minute ausschließlich auf deine Atmung. Versuche sie dabei nicht zu verändern. Stell dir vor, wie sich der frische Sauerstoff über die Blutbahnen im ganzen Körper verteilt.
Versuche auf deinen Körper zu hören, nicht auf die Umgebungsgeräusche.
Atme durch die Nase ein und aus. Für eine kurze Entspannung ist auch das Ausatmen durch den Mund geeignet, im Alltag ist es jedoch am Besten, wenn du durch die Nase atmest.
Hole möglichst lange Luft, anstatt besonders tief einzuatmen. Dabei sollte, wenn du nicht gerade von Schnupfen geplagt bist, weder die Ein- noch die Ausatmung hörbar sein. Versuche den Rhythmus deiner Atmung zu fühlen.
Das richtige Atmen ist spürbar: Bestenfalls atmest du mit dem gesamten Rumpf, nicht nur mit dem Brustkorb. Lege eine Hand auf deinen Bauch und versuche gegen die Hand zu atmen. Du merkst, wie sie sich langsam hebt und senkt.
Nach kurzer Zeit sollte sich deine Bauchmuskulatur entspannt haben, sodass dir das Atmen in den Bauch einfacher fällt. Versuche bewusst darauf zu achten, nicht so tief in die Brust zu atmen.
Entspanne dein Gesicht, den Nacken, die Wangen, den Kiefer und sogar deine Lippen und die Zunge. Versuche den Körper frei und völlig gelöst auf dem Boden ruhen zu lassen.
Du fühlst, wie die frische Luft deine Lungen füllt und die verbrauchte Luft deinen Körper verlässt: Raus mit mit dem Schlechten und rein mit dem Guten lautet hier das Motto.
Erinnere dich noch einmal an langes und langsames Einatmen. Die meisten Menschen atmen im Durchschnitt etwa 12 bis 16 mal pro Minute. In dieser Übung solltest du idealerweise etwa 8 bis 10 mal pro Minute ein- und ausatmen.
Versuche nun etwas länger auszuatmen als du zuvor eingeatmet hast. Nimm dir Zeit, bevor du das nächste Mal einatmest. Dein Körper wird atmen wenn er es muss.