Wie entstehen Seitenstiche?


Woher die „Seitenstiche“ kommen und wie man sie vermeiden kann

Die meisten Menschen, die einmal sportlich aktiv gewesen sind, dürften das Phänomen kennen: Nach ein paar Laufrunden im Park kommt es zu unangenehmen, stechenden Schmerzen in der oberen, seitlichen Bauchregion: Seitenstiche machen sich bemerkbar. Doch was sind Seitenstiche eigentlich, und wie kann ich sie beim nächsten Mal möglichst schnell wieder loswerden?


Wer regelmäßig trainiert, hat schon bald nicht mehr mit lästigen Seitenstichen zu kämpfen


Ursache nicht hundertprozentig geklärt

Eine exakte wissenschaftlich Erklärung für das Entstehen der unangenehmen Schmerzen gibt es laut dem „Zentrum für Gesundheit“ der Deutschen Sporthochschule Köln bislang nicht. Eine These über die Ursache hat sich in der Wissenschaft aber mittlerweile gefestigt und durchgesetzt: Vermutlich ist das Zwerchfell schuld.

Das Zwerchfell ist ein Muskel im Bauchraum, der für die Atmung des Menschen besonders wichtig ist. Bei anhaltenden und anstrengenden körperlichen Belastung, beispielsweise während eines Dauerlaufs, wird das Zwerchfell nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Hält die intensive Belastung länger an, so kommt es unausweichlich zu einer schnelleren Atmung. Das zur Atemmuskulatur gehörende Zwerchfell wird so stärker belastet. Der Sauerstoffmangel, der auch durch eine falsche Atemtechnik verstärkt werden kann, führt dann zu den Stichen im Oberbauch, die sich meist regelrecht krampfartig anfühlen und sehr unangenehm sein können.

Als weitere Ursache wird häufig auch eine verminderte Durchblutung der Leber und der Milz angegeben. Sie befinden sich genau an den Stellen im Bauchraum, an denen es zur Ausprägung der Seitenstiche kommt. Grundsätzlich kommt es zur einer Verspannung der Bauchmuskulatur und häufig auch zu einer unregelmäßigen Atmung, wenn sich das „Pieksen“ bemerkbar macht.

Wie kann man sich vor Seitenstichen schützen?

Zunächst eine ermutigende und motivierende Information: Je besser die Ausdauerfähigkeit ist, desto weniger anfällig wird der Körper für Seitenstiche. Bereits ein paar Trainingseinheiten trainieren auch das Zwerchfell mit und sorgen dafür, dass du schon bald nicht mehr mit den „Stichen“ zu kämpfen hast. Wenn du dauerhaft unter Seitenstichen leidest, könnte es übrigens auch helfen, wenn du deine Bauchmuskulatur verstärkt kräftigst. Eine zu schwache Bauchmuskulatur kann ebenso die Ursache für die Entstehung sein.

Damit die lästigen Beschwerden jedoch gar nicht erst auftreten, empfiehlt das Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln, ganz besonders auf die richtige Atemtechnik zu achten. Dazu gehört, dass man während des Sports, zum Beispiel beim Laufen, einen festen Atemrhythmus einhält. Als Tipp dient hier die Faustregel: „Laufen ohne zu schnaufen“. Besonders für Neulinge im Ausdauersport ist die Atemtechnik von entscheidender Bedeutung. Wer insbesondere auf ein tiefes Ausatmen achtet, minimiert das Risiko, das krampfartige Seitenstechen zu bekommen.

Ist es aber doch einmal passiert, kann unter Umständen ein wenig Druck auf die schmerzende Stelle Wunder wirken. Und auch hier gilt: Ein paar mal tief ausatmen und die Bauchmuskulatur ganz bewusst entspannen! Lege eine kurze Gehpause ein und verringere die Intensität des Trainings. Damit ist man die Seitenstiche häufig ebenso schnell wieder los, wie sie gekommen sind.

Noch ein Tipp zur Vorbeugung: Zwei bis drei Stunden vor dem Training solltest du keine großen oder schweren Mahlzeiten mehr zu dir nehmen. Auch eine Ausdehnung der Darmwand könnte die Ursache für die Entstehung von Seitenstichen sein.