Studien zur Wirksamkeit von Yoga
Heilkraft Entspannung?
Die indische philosophische Lehre Yoga steht für die Vereinigung von Körper und Geist und das Einswerden mit höherer Energie. Es ist eine Mischung aus Meditation und körperlichen Kraftübungen, schult Atemtechnik und die Selbstbeherrschung. Was seine Wurzeln eigentlich im Hinduismus und teilweise im Buddhismus und Spiritualität zum Ziel hat, wird in der westlichen Welt inzwischen als effektiver Gesundheitssport betrieben. Zahlreiche Studien von Universitäten, Pharmaunternehmen und Forschungsinstituten belegen eine hohe Wirksamkeit sowohl gegen körperliche Leiden wie Rückenschmerzen und Bluthochdruck, als auch gegen Unwohlsein mit psychischen Ursachen.
Yoga - ein natürliches Heilmittel?
Ergebnisse zur medizinischen Wirksamkeit von Yoga
Für Studien im Rahmen der Wirksamkeit von Yoga haben Probanden unterschiedlicher Alters- und Berufsgruppen mit diversen Krankheitsbildern an Yoga-Kursen teilgenommen. Die Wirksamkeit des Sports wurde meist ein erstes mal nach einigen Wochen und ein weiteres mal nach einigen Monaten getestet oder zum Teil sogar während des Kurses mit erstaunlichen Ergebnissen:
Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt am Zentrum für Naturheilkunde im Immanuel-Krankenhaus Berlin, hat für eine Studie bei seinen Teilnehmern im Vorfeld den Gehalt des Stresshormons Cortisol gemessen und Fragebögen zur Lebensqualität, Stressempfinden und Depression, sowie Ängsten eingesetzt. Während der Studie wurden unterschiedliche Yoga-Lehren ausprobiert. Für Michalsen hat sich das Iyengar-Yoga als das medizinisch-orthopädisch präziseste Methode herausgestellt. Er weiß zu berichten, dass das Schmerzempfinden seiner Patienten, die zum Teil unter jahrelangen Rücken- und Nackenschmerzen litten, um 70 Prozent zurückging und das bereits nach wenigen Wochen Training.
Begründet sieht er dies im ausgeprägten Muskelaufbau und den extremen Dehnungen und Entspannungszyklen während der häufig sehr anstrengenden Übungen. Michalsen spricht aber auch von geschultem Körperbewusstsein und einem besseren Gefühl für Bewegung und Haltung. Er konnte eine hohe Wirksamkeit gegen orthopädische Probleme, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen messen. Angeblich helfe Yoga sogar bei Brust- und Prostatakrebs. Ebenso hat sich in seinen Studien die Lebensqualität der Probanden erhöht, die unter Stress und Depressionen litten.
Probanden fühlen sich belastbarer und ausgeglichener
In einem Experiment, durchgeführt mit den Mitarbeitern von DaimlerChrysler in Berlin, wurde die Yoga-Lehre mit dem empirisch verankerten autogenen Training verglichen. Hier war ebenfalls eine erhöhte Entspannungsfähigkeit der Probanden zu verzeichnen. Mit Hilfe von Fragebögen ging eindeutig aus der Studie hervor, dass Yoga den Stress und die Ängste der Probanden linderte und die Emotionsregulation, sowie die Regenerationskompetenz steigerte. Patienten fühlten sich belastbarer und selbstbewusster. Einen bedeutenden Unterschied zum autogenen Training gab es hingegen nicht. Die Ergebnisse stellten sich bereits nach vier Wochen Training ein. Bei kontinuierlicher Fortsetzung des Kurses wurde zusätzlich eine stetige Verbesserung der Resultate erkannt.
Tipps zum Einstieg
Diese und viele weitere Studien belegen die medizinische Wirkung von Yoga auf den menschlichen Körper und die Psyche. Plus: Yoga ist nicht nur relativ schnell erlernbar, sondern auch so gut wie überall durchführbar. Ob im Sommer morgens im Park oder während der Mittagspause im Büro. Wichtig ist nur, dass Einsteiger in jedem Fall einen Einführungskurs besuchen und dabei vor allem auf einen erfahrenen Trainer achten sollten. Dieser kann einem helfen, die richtige Yoga-Methode für die individuellen Bedürfnisse zu finden. Wenn sich ein gewisses Bewusstsein für die einzelnen Übungen, die Dehnungen und Atemtechniken entwickeln hat, kann man alleine zuhause üben. Außerdem gibt es Übungen, die man bei bestimmten körperlichen Leiden besser nicht ausführen sollte. Im Zweifelsfalle gilt es also, sich erst einmal vom Arzt durchchecken zu lassen, bevor man sich auf die komplizierteren Übungen einlässt.
Zu beachten gibt es sonst nur wenig: Bequeme Kleidung, eine weiche Matte zur Schonung der Knochen und ein gut belüfteter Raum reichen für die Grundausstattung völlig aus. Mach dich doch einfach mal mit diesen Utensilien bewaffnet auf zu einem Probetraining im Yoga-Studio. Vielleicht ist es auch für dich ein guter Weg zu mehr Kraft, Gelassenheit und Ausgeglichenheit.
