Bestimmung der Körperzusammensetzung


Wie Körperfettwaagen funktionieren und was sie dir bringen können

Der menschliche Körper besteht bekanntermaßen aus unterschiedlichen Geweben. Die wichtigsten sind Wasser, Fett, Muskelmasse und das knöcherne Skelett. Auf unterschiedliche Weise lassen sich die Zusammensetzungen eines Körpers bestimmen - mal mehr, mal weniger genau. Eine für den täglichen Hausgebrauch gute Möglichkeit, stellen die Messungen über Körperfettwaagen dar. Sie sind im Einzelhandel bereits relativ günstig zu bekommen und geben Aufschluss über die verschiedenen Massen des Körpers. Ein paar Dinge sollte man jedoch vor der Messung beachten, damit auch einigermaßen verlässliche Aussagen getroffen werden können.


Für einen Überblick sind Körperumfänge, aber auch die Messergebnisse einer Waage hilfreich


Wie funktionieren Körperfettwaagen?

Der Fett-, Muskelmassen- und Wasseranteil wird bei Körperfettwaagen durch elektrische Impulse gemessen. Auf der Waage befinden sich dazu Elektroden, auf die man sich barfuß stellen muss. Sie leiten einen schwachen Wechselstrom durch den Körper. Bei 50 Kilohertz und bis zu 2 Milliampere ist dieser Strom für den Menschen nicht spürbar.

Während von der einen Elektrode, also beispielsweise vom rechten Fuß, ein bestimmter Wechselstrom eingeprägt wird, misst die andere Elektrode unter dem anderen Fuß die anfallende Spannung.

Für die Messung macht sich die Waage die unterschiedlich starke Leitfähigkeit der verschiedenen Körpermassen zu Nutze.

Die Muskulatur zum Beispiel hat einen größeren Wasseranteil als Fett. Sie ist deshalb leitfähiger, der komplexe elektrische Widerstand der Anteile variiert. Für die Analyse und Betrachtungsweise der Ergebnisse gilt es zu beachten, dass die in Prozent angegebenen Massenanteile lediglich errechnete Werte sind und keine genau „gemessenen“ Ergebnisse. Durch die Messwerte des Widerstandes berechnet ein in der Waage integrierter Computer den ungefähren Körperfettanteil anhand eines elektrischen Ersatzmodells des menschlichen Körpers. Dazu sind zusätzliche Informationen wie Gewicht, Alter und Geschlecht nötig, und müssen vor dem Wiegen manuell eingegeben werden.

Schwachstellen der Körperfettmessung durch Personenwaagen

Wie bereits beschrieben, werden die Massen des Körpers lediglich errechnet. Die größte Schwachstelle bei der Körperfettmessung ist aber eine ganz natürliche: Strom sucht sich immer den kürzesten Weg.

Da man bei der klassischen Messung mit beiden Füßen auf der Waage steht, und der Strom von einem in den anderen Fuß geleitet wird, kann die Zusammensetzung des Oberkörpers nur geschätzt und sehr theoretisch errechnet werden. Der Strom fließt schließlich von dem einen Fuß, durch das Bein, über die Lende und durch das andere Bein zurück zur zweiten Elektrode. Wirklich gemessen werden kann also nur der Unterkörper hüftabwärts.

Eine andere Schwachstelle sind abweichende Ergebnisse durch äußerliche Faktoren. Eine gefüllte Harnblase zum Beispiel kann das Ergebnis weiter verfälschen, genauso wie nasse Füße unmittelbar nach einer Dusche. Darum empfiehlt es sich, möglichst unter gleichen Rahmenbedingungen Messungen vorzunehmen. Am Besten eignet sich dazu der frühe Morgen. Werden die Messungen direkt nach dem Aufstehen unter gleichen Bedingungen durchgeführt, können Rückschlüsse auf Veränderungen der Massenanteile gezogen werden.

Was sagen die Prozentangaben aus?

Die Bewertung des Körperfetts ist geschlechtsspezifisch. Für Männer und Frauen gelten unterschiedliche Werte als „gut“ oder „schlecht“. Es gilt außerdem zu beachten, dass die hier angegebenen Werte lediglich eine Richtlinie sein können:


Alter (Jahre) Frauen Männer
gut mittel schlecht gut mittel schlecht
< 20 17–22 % 22–27 % > 27 % 12–17 % 17–22 % > 22 %
20–29 18–23 % 23–28 % > 28 % 13–18 % 18–23 % > 23 %
30–39 19–24 % 24–29 % > 29 % 14–19 % 19–24 % > 24 %
40–50 20–25 % 25–30 % > 30 % 15–20 % 20–25 % > 25 %
> 50 21–26 % 26–31 % > 31 % 16–21 % 21–26 % > 26 %

Quelle: Wikipedia


Beachtet man folgende Tipps und Hinweise zur Messung des Körperfetts durch handelsübliche Personenwaagen, kann man unter Umständen tatsächlich zu einigermaßen verlässlichen, wenn auch errechneten Werten kommen. Diese können Rückschlüsse darüber geben, ob sich nicht nur das Gewicht in Kilogramm verändert, sondern ob es tatsächlich auch das ungeliebte Fett ist, das „weggeschmolzen“ ist.

  • Regelmäßiges Wiegen ist okay, solange du es nicht übertreibst. Ein- oder zweimal in der Woche reicht vollkommen aus!
  • Du solltest dich nach Möglichkeit immer unter ähnlichen Voraussetzungen wiegen. Das heißt: Zu einer ähnlichen Tageszeit (am Besten morgens), nach dem Toilettengang, usw.
  • Wiege dich ohne Kleidung, damit du brauchbare Ergebnisse bekommst.
  • Achtung für alle Damen: Während der Menstruation schwanken die Ergebnisse sehr stark und sind somit unbrauchbar.
  • Achte auf trockene Füße: Am Besten wiegst du dich vor dem Duschen und nicht danach.
  • Mach dich nicht verrückt! Die angezeigten Ergebnisse sind errechnete Daten und geben dir lediglich einen Anhaltspunkt.
  • Wenn du dich wiegst, solltest du die Ergebnisse auf jeden Fall dokumentieren. Trage sie bestenfalls gleich in das Fitness-Tagebuch ein, damit du zukünftig die Messwerte vergleichen, und Schwankungen und Veränderungen analysieren kannst!