Deutsche und Italiener greifen besonders häufig ins Bioregal
Eine gerade veröffentlichte Studie der TNS Infratest befasste sich mit der Häufigkeit des Verzehrs von Bioprodukten und der Motivation für deren Kauf. In sieben eurpäischen Ländern wurden für die Nutrition & Health Studie Konsumenten befragt, um zu den europäisch vergleichbaren Ergebnissen zu kommen. So ermöglicht sie einen tieferen Einblick in den Verbrauch von Bioprodukten der Befragten.
Bioprodukte sind gefragt, doch schon jetzt ist die Nachfrage schwer zu befriedigen
Die Zahlen im Überblick
Im Durchschnitt verzehren 29 Prozent, also über ein Viertel aller Europäer, einmal pro Woche Bioprodukte. Dabei finden vorwiegend biologisch angebautes Gemüse (59%), Obst (52%) und Bio-Eier (49%) den Weg auf die Teller. Fast genauso viele Europäer, nämlich 24 Prozent, verzichten hingegen ganz auf Bioprodukte. Die Hälfte der Befragten gab an, relativ selten Lebensmittel aus Bioherstellung zu konsumieren, nämlich nur etwa alle zwei bis drei Wochen.
Dies ergab die aktuelle TNS Studie Nutrition & Health, in der insgesamt 7.592 Onliner in den sieben Ländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Russland und Spanien befragt wurden.
Laut den Studienergebnissen greifen Deutsche und Italiener besonders häufig ins Bioregal. Von 1000 befragten Teilnehmern der Studie aus Deutschland haben rund sechs Prozent täglich Bioprodukte auf dem Speiseplan. 23 Prozent essen mindestens einmal pro Woche Nahrungsmittel aus biologischem Anbau, ein Viertel zumindest einmal im Monat. 15 Prozent der Deutschen sehen keinen Grund für den Kauf von Bioprodukten und gaben an, sie nie bewusst zu sich zu nehmen. Potential nach oben scheint also vorhanden zu sein obwohl die Biobauern die Nachfrage bereits jetzt schon kaum befriedigen können. Das belegt eine andere Studie der Universität Bonn.
Gründe für den Verzehr von Bioprodukten
Fast die Hälfte der deutschen Verbraucher gaben an, dass gesundheitliche Aspekte sowie der bessere Geschmack (30%) die Gründe für den Verzehr von Bioprodukten seien. Für 31 Prozent trägt ebenfalls die bessere Umweltverträglichkeit zur Kaufentscheidung bei. 39 Prozent der Niederländer essen Bioprodukte in erster Linie, weil die tierischen Produkte aus artgerechter Haltung stammen. Der hohe Preis ist jedoch für alle befragten Verbraucher sowohl ein Grund, der sie davon abhält, deutlich mehr Bioprodukte zu essen als auch ein Hinderungsgrund, überhaupt Bioprodukte zu verzehren. Ein günstigerer Preis mit einem gleichzeitig wachsenden Sortiment würde sowohl die Sichtbarkeit, als auch die Kaufbereitschaft stark erhöhen, sagt Norbert Dube, der Direktor der Studie.
Die Umfrage zeigt außerdem auf, dass die Gewohnheiten im Hinblick auf Lebensmittel und Ernährung bei Nutzern von Bioprodukten und denen, die auf Bioprodukte verzichten, relativ unterschiedlich sind. Bei Verbrauchern, die regelmäßig Bioprodukte essen, gehen offenbar eine gesündere Lebensweise und ein höheres Gesundheitsbewusstsein einher. Im Vergleich zur proportionalen Segmentierung in Europa haben Italiener und Holländer offenbar die gesündeste Lebensweise, gefolgt von der französischen Bevölkerung. Basierend auf dieser Segmentierung ist der Gesundheitszustand der Deutschen und der Briten dagegen am schlechtesten.
(Quelle: TNS Infratest; Universiät Bonn)