Nicht richtige Kennzeichnungen und dreiste Werbungen täuschen Verbraucher häufig über die tatsächliche Qualität von Lebensmitteln. Das berichtet die Februar-Ausgabe der Zeitschrift test. Ausgewertet wurden für den Bericht insgesamt 30 Lebensmitteltests, die in dem Zeitraum 2008 bis 2010 stattfanden. Das ernüchternde Ergebnis: 205 der 749 Produkte im Test bekamen lediglich ein ausreichend oder wurden sogar als mangelhaft deklariert. An jedem vierten Etikett gab es erhebliche Kritik.
Wer möglichst viele frische Zutaten verwendet, bekommt meist das, was er auch wirklich haben möchte.
Laut dem in der Februar-Ausgabe des Magazins erschienenen Artikels, ließen sich einige Mängel in den Kennzeichnungen schon mit bloßem Auge erkennen. Bei zahlreichen Smoothies zum Beispiel, warben die Hersteller mit hochwertigen Früchten im Namen, oder stellten sie bildlich auf den Verpackungsmaterialien dar. Wenn überhaupt, rangierten diese Zutaten tatsächlich jedoch an den hinteren Stellen der Zutatenliste.
Neben den offensichtlichen Täuschungen, wurden die meisten und gröbsten Verstöße jedoch durch die Tests im Labor entlarvt. Als die Tester im Labor zum Beispiel Basmati-Reis unter die Lupe nahmen, entdeckten sie gleich zwei Produkte, die nicht ein einziges Basmati-Reiskorn enthielten. Ein Rahmspinat enthielt eine Soße aus Milch, und nicht aus Rahm. Bei Lachs, der laut der Verpackungsaufschrift Wildlachs hätte sein sollen, war in Wirklichkeit gewöhnlicher Zuchtlachs. In diesem Fall gab es demnach auch keine Rechtfertigung für den wesentlich teureren Preis, den Verbraucher zahlten, um dass vermeintlich bessere Produkt zu kaufen.
Im Test deckten die Forscher weiterhin auf, dass von 22 Packungen Vanilleeis mehr als ein Drittel, nämlich acht verschiedene Sorten, verfälschte Vanille enthielten. Statt der auf der Packung abgebildeten echten Vanille, hatten die Hersteller bei diesen Produkten mit synthetischem Vanillin den Vanille-Geschmack erzeugt.
Bei zwei Würzölen, die originäres Trüffel- und Steinpilzaroma anpriesen, stammte das Aroma aus der Retorte. 6 von 28 Olivenölen waren nicht nativ extra, obwohl sie so ausgelobt wurden.
Die Stiftung Warentest prangert eine unzureichende Kennzeichnung in fast jedem Lebensmittel-Test an. Oft zeigt die Kritik auch tatsächlich Wirkung. Die Anbieter reagieren nach dem schlechten Test-Urteil häufig, und verändern daraufhin die Produkte.
Manchmal greift sogar die amtliche Lebensmittelkontrolle ein und überprüft die im Labor getesteten Werte, um danach gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Um möglichst sicher zu gehen, dass man im Supermarkt auch tatsächlich das Produkt bekommt, das man eigentlich haben möchte, sollte man sich hin und wieder einmal die Zutatenlisten der Verpackungen anschauen. Dort werden die Inhaltsstoffe des Produkts in der Reihenfolge genannt, wie sie enthalten sind. Doch selbst dort können einem Laien bestimmte Dinge entgehen: Dazu kannst du in diesem Artikel mehr lesen.
(Quelle: Stiftung Warentest)