Vorsorge ist besser als Nachsorge. Deshalb empfehlen Krankenkassen und die kassenärztliche Vereinigung die generelle Gesundheitsuntersuchung, auch Check-Up genannt, für Männer und Frauen über 35. Auch wenn zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Beschwerden bestehen. Alle zwei Jahre ist somit eine Generalüberholung beim Hausarzt möglich.
Mit dem Alter nimmt das Risiko zu, bestimmte Zivilisationskrankheiten zu entwickeln. Dazu zählen vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus.
Wer aber die ersten Anzeichen rechtzeitig erkennt, hat gute Chancen, dass die Erkrankung mit Erfolg behandelt werden kann. Die Gesundheitsuntersuchung leistet bei dieser Früherkennung einen wesentlichen Beitrag. Männer und Frauen, die das 35. Lebensjahr vollendet haben, haben alle zwei Jahre einen Anspruch auf diese Leistung. Ganz gleich, ob sie beschwerdefrei oder bereits wegen einer Erkrankung in fachärztlicher Behandlung sind.
Die Versicherten können den Check-Up einfach bei ihrem Hausarzt durchführen lassen. In mehreren Schritten macht sich der Arzt ein genaues Bild vom Gesundheitszustand des Patienten.
Einen ersten Eindruck gewinnt der Arzt im so genannten Anamnese-Gespräch. Dabei können bereits bestehende Beschwerden, psychische Leiden und familiäre Vorbelastungen erfasst werden. Auch die soziale und berufliche Situation kommen an dieser Stelle zur Sprache.
In einem zweiten Schritt, der zur Erstellung eines Ganzkörperstatus dient, inspiziert der Arzt den Patienten. Er schaut nach Auffälligkeiten im körperlichen Erscheinungsbild, klopft und hört den Patienten ab und überprüft verschiedene körperliche Funktionen, wie Reflexe, Blutdruck und Puls.
Abgerundet wird die Untersuchung schließlich durch Blut- und Urintests. Im Blut lassen sich Gesamtcholesterin- und Glukosespiegel messen. Zu hohe Werte können auf Fettstoffwechselstörungen oder die Zuckerkrankheit hinweisen. Der Urintest wiederum gibt Aufschluss darüber, ob Erkrankungen der Niere und Harnwege vorliegen.
Sind alle Untersuchungen und Tests abgeschlossen, geht der Arzt in einem letzten Schritt zum Beratungsgespräch über. Hier erfährt der Patient Näheres zu den Ergebnissen. Im Falle einer vorliegenden Erkrankung informiert der Arzt über Behandlungsmöglichkeiten und empfiehlt gegebenenfalls einen Facharzt.
Darüber hinaus soll der Patient aber auch darüber aufgeklärt werden, wie er selbst mitwirken und Gesundheitsrisiken vorbeugen kann. Beim Beratungsgespräch kann also auch ruhig noch mal nachgehakt werden, wenn etwas unklar geblieben ist oder noch Fragen im Raum stehen.
Für eine Vorsorgeuntersuchung musst du als Versicherter prinzipiell nicht in die eigene Tasche greifen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für den generellen Check-Up. Möchtest du allerdings gerne eine zusätzliche Untersuchung im Rahmen des Check-Ups durchführen lassen, wie zum Beispiel ein Langzeit-EKG oder eine Ultraschalluntersuchung, musst du dafür selbst aufkommen. Wenn du privat versichert bist, kannst du jedes Jahr einen Check-Up in Anspruch nehmen.
Autor: mereaPraxis (Christina Grolmuss)
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind Pflicht - im Alter erst recht