Persönlichkeitsveränderung durch Demenz

Wieso liegt der Haustürschlüssel im Kühlschrank? Und wo ist eigentlich das Sparbuch hingekommen? Menschen mit Demenz neigen zu Denkstörungen und Vergesslichkeit. Besonders das Kurzzeitgedächtnis ist betroffen. Kindheitserlebnisse hingegen bleiben noch länger in der Erinnerung bestehen.


Bei einer Demenz sind Gedächtnisleistung und Denkfähigkeit stark beeinträchtigt


Bei einer Demenz (von griechisch dementia =Wahnsinn) handelt es sich nicht zwangsläufig um die Alzheimer-Krankheit, wie oftmals angenommen wird. Der Begriff Demenz beschreibt eine ganze Reihe von Erkrankungen, die alle eine Sache gemeinsam haben: Gedächtnisleistung und Denkfähigkeit sind bei den Betroffenen stark beeinträchtigt. Auch die Konzentration, der Orientierungssinn und das Gefühlsleben können gestört sein. Von dieser Persönlichkeitsveränderung sind etwa 20 Prozent aller Senioren mehr oder weniger stark betroffen.

Formen der Demenz

Die Ursachen für diese Erkrankung sind vielfältig. Verschiedene Demenzformen werden daher aufgrund ihrer Entstehungsursache unterschieden. Die Alzheimer-Erkrankung macht dabei mehr als die Hälfte aller Demenzerkrankungen aus. Sie schreitet kontinuierlich langsam fort und führt zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn. Medikamente können das Fortschreiten der Erkrankung zwar verlangsamen, aber sie können sie nicht heilen. Die Ursache für diese Demenzform ist bislang noch nicht geklärt. Anders ist es bei der vaskulären (von lateinisch vas = Gefäß) Demenz. Sie entsteht aufgrund von einem Verschluss der Gefäße, die das Gehirn mit Blut versorgen. Meist haben diese Patienten früher einmal einen Schlaganfall gehabt oder leiden bereits seit Jahren an hohem Blutdruck. Diese Demenzform setzt plötzlich ein und verläuft schubweise. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist gestört und die Patienten sind in der Nacht verwirrt. Außerdem sind sie häufig unsicher auf den Beinen und brauchen Unterstützung beim Gehen und Stehen. Auch das Gefühlsleben der Betroffenen kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Es kann zwar zwischenzeitlich zu Besserungen kommen, aber generell kann auch die vaskuläre Demenz nicht geheilt werden. Anders verhält es sich bei Demenzen, die sich auf internistische Krankheiten zurückführen lassen. Häufig liegen Stoffwechselstörungen vor, wie zum Beispiel Vitamin-B12-Mangel. Ebenso können Überdosierungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten die Demenz auslösen. In solchen Fällen bilden sich die Symptome aber wieder zurück, sobald die Grunderkrankung behandelt wird, bzw. die Medikamente neu eingestellt werden.

Therapie und Pflege

Die Therapie der Demenz besteht zum einen aus der Gabe von Medikamenten, die das Fortschreiten der Erkrankung zunächst bremsen, aber nicht gänzlich stoppen können. Zum anderen wird die Behandlung durch Gedächtnistraining und Ergotherapie unterstützt. Den Patienten sollen ihre Fähigkeiten solange wie möglich erhalten bleiben, weshalb es wichtig ist, sie immer wieder zu selbständigem Handeln zu ermuntern und den Bewegungsapparat zu aktivieren. Auch ein strukturierter Tagesablauf kann bei der Verrichtung von alltäglichen Aufgaben hilfreich sein. Wenn die Verwirrung in einem späten Stadium einmal soweit fortgeschritten ist, dass die Patienten nicht mehr selber über sich entscheiden können, wird eine andere Person mit einer Vollmacht ausgestattet.


Autor: mereaPraxis (Christina Grolmuss)