Die Fibromyalgie (zu deutsch etwa Muskelfaserschmerz) ist eine chronische Schmerzkrankheit, deren Symptome äußerst vielfältig sein können und die daher mit der deutschen Übersetzung Muskelfaserschmerz nur unzureichend erfasst wird.
Nahezu 90 Prozent der Patienten die an einer Fibromyalgie leiden sind Frauen
Menschen die an einer Fibromyalgie leiden haben mit unterschiedlichsten Symptomen zu kämpfen. Sie reichen von einfachen Muskelkrämpfen bis hin zu Wortfindungsstörungen oder Herzrhythmusstörungen. Die sehr unterschiedlichen Beschwerden gestalten eine Diagnose der Krankheit teilweise äußerst schwierig.
Nicht wenige der etwa 1,6 Millionen Betroffenen allein in der Bundesrepublik haben daher oft klassische Patientenkarrieren hinter sich, die aus einer oft jahrelangen Aneinanderreihung von unterschiedlichsten Diagnosen und Behandlungsversuchen resultieren. Seit einigen Jahren helfen bei der Feststellung der Erkrankung 18 sogenannte Druckpunkte am Körper, von denen mindestens elf auffällig reagieren sollen, um die Diagnose Fibromyalgie stellen zu können. Neben dem Verhalten der Druckpunkte kommen noch weitere Indikatoren wie spontane Schmerzen in der Muskulatur, welche über mindestens drei Monate an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten, hinzu, sowie die bereits oben erwähnten vegetativen Symptome.
Über die genaue Ursache der Krankheit weiß die Wissenschaft noch wenig. Folgende Forschungsansätze könnten sich dabei als Erfolg versprechend erweisen: Zum einen könnten genetische Faktoren eine Rolle spielen (Regelung des Schmerzempfindens und des Stoffwechsels), zum anderen könnten auch früher durchlebte Infektionskrankheiten (z. B. Streptokokken, Borreliose) begünstigende Faktoren sein.
Aufgrund der unsicheren Erkenntnislage bezüglich der genauen Ursache sowie der Schwierigkeiten, die Krankheit angemessen zu diagnostizieren, ist eine kausale Therapie bisher noch nicht möglich. Heutige Ansätze konzentrieren sich daher auf eine Linderung der Schmerzen, einer systematischen Steigerung der Belastungsgrenze der Patienten durch eine Sporttherapie (Krankengymnastik) sowie eine intensive psychologische Betreuung. Wichtig scheint auch die Wiedereinbindung der Betroffenen, von denen übrigens 80 bis 90 Prozent Frauen sind, in das berufliche und familiäre Leben zu sein, da diese der enormen psychischen Belastung der Patienten effektiv entgegenwirken kann. Weiterhin sollten Betroffene versuchen, ihre Stressfaktoren zu minimieren, beziehungsweise durch autogenes Training oder Yoga lernen, damit umzugehen.
Fibromyalgie ist nicht heilbar, dennoch gibt es für die Patienten einen Hoffnungsschimmer: Eine Schmerztherapie in Verbindung mit der Stärkung des Körpers, aber auch der Seele, kann zur teilweisen, ja sogar völligen Schmerzfreiheit führen und damit eine neue Lebensqualität vermitteln.
Autor: mereaPraxis