„Kettlebells“ auf dem Vormarsch

Was bereits vier Jahrtausende vor Christus erfunden wurde, ist nun in die Welt der Fitnessstudios zurückgekehrt: Die Kugelhanteln, auch Rundgewichte oder „Kettlebell“ genannt. In den USA, Australien und England erfreut sich dieses Trainingsgerät bereits größter Beliebtheit. Bevor man sich jedoch an die Kugelhantel herantraut, sollte man ein paar Dinge beachten und sich entsprechend anleiten lassen. Hier bekommst du die Basics zum richtigen Umgang und der Effektivität.


Kettlebells: Seit 6000 Jahren bekannt, jetzt wieder brandaktuell


Was ist die Kugelhantel und was bringt sie mir?

Bei der Kugelhantel handelt es sich, wie der Name bereits verrät, traditionell um ein schmiede- oder gusseisernes Kugelgewicht mit einem bügelförmigen Griff, die in den Gewichtsgrößen zwischen vier bis 50 Kilogramm erhältlich ist.

Ursprünglich wurden die Gewichte zu Wettkampfszwecken auf Festen und Jahrmärkten in Osteuropa und Asien verwendet - und das bereits Jahrtausende vor Christus. Die Schaulustigen wurden mit Gewichten, die sonst für das Abwiegen von Waren gebraucht wurden, zum Kräftemessen aufgefordert.

Auf diese Weise konnte man gleichzeitig starke und gesunde Kämpfer rekrutieren. Zirkusgruppen am Rande Chinas und später Gruppen von sogenannten "Kraftmännern" verdienten sich mit den Vorstellungen und Kunststücken rund um das Rundgewicht zusätzlich Geld.

Bereits in der DDR und bis heute sind die Kugelhanteln Bestandteil des Militärsportes. Und vor allem in Russland gelten sie als wichtiges Symbol für Kraft und Stärke, es werden hier sogar noch Wettbewerbe mit ihnen ausgetragen.

Die Kugelhantel als Trainingsgerät ist im letzten Jahrhundert stark in Vergessenheit geraten, Anfang des neuen Jahrtausends aber in Amerika wiederentdeckt und in die Fitnessstudios eingeführt worden.

Anders als beim statischen Muskeltraining mit gewöhnlichen Hanteln oder Geräten im Fitnessstudio, werden beim Kettlebelltraining alle Muskelgruppen angesprochen. Dies hat in etwa den gleichen Effekt wie zum Beispiel Ballsportarten, wo ebenfalls das Zusammenspiel der einzelnen Körperpartien eine wichtige Rolle spielt.

Durch die verschiedensten Bewegungen wird vor allem dein Rücken, Rumpf und Bauch gestärkt, also besonders deine Körpermitte, was dir insgesamt eine gesunde Basis für dein weiteres Training und deine alltäglichen körperlichen Anstrengungen verleiht. Natürlich kann man auch, wie bei jeder anderen Hantel, den Schwerpunkt auf die Bizeps- und Trizepsmuskulatur legen.

Studien belegen außerdem eine Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems, die erhöhte Kraft und Ausdauer und positive Auswirkungen auf die Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination.

Langsam an das Training gewöhnen

Das Kettlebelltraining beinhaltet einige komplexere Abläufe, für die viel Platz und eine weiche Unterlage für eventuelle Aufschläge auf dem Boden der Hantel erforderlich sind. Im Zweifelsfalle kann das Training einfach im Freien durchgeführt werden. Die Handlichkeit der Kettlebells erlaubt es, sie einfach bis in den nächsten Park oder Garten zu transportieren.

Durch Schwingen, Stemmen und artistische Einlagen werden so die unterschiedlichsten Muskelpartien trainiert, es entsteht aber auch eine höhere Verletzungsgefahr als bei einem „klassischen“ oder statischen Fitnesstraining.

Als Anfänger sollte man deshalb nicht nur mit kleineren Gewichtseinheiten arbeiten, sondern sich vor allem gut informieren und im besten Fall einen Einführungskurs besuchen. Ein geschulter Trainer wird dich dann über die richtige Atmung und den Umgang mit den Kugelhanteln aufklären und dir die effektivsten Strategien beibringen.


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