Wohlbefinden für deine Füße
Zu bestimmten Anlässen tragen wir bestimmte Schuhe. Schwarz oder braun und elegant ins Büro, sportlich und bequem ins Kino, hochhackig und sexy zum Date und besonders weich und kuschelig zu Hause. Das Füße jedoch eigentlich nicht für Schuhe gemacht sind, vergessen wir dabei oft.
Ob am Strand, im Wald oder der Großstadt - Barfußgehen ist ein Lebensgefühl
Der Schuh ist nahezu so alt wie der aufrecht gehende Mensch selbst. Die ältesten Belege stammen aus der Tianyuan-Höhle bei Peking und sind fast 40.000 Jahre alt. Heute dienen Schuhe jedoch nicht mehr nur dem Schutz des Fußes vor Witterung und unebenem Bodenbelag. Sie werden zum Ausdruck unserer Persönlichkeit und der Situation, in der wir uns befinden.
Ob wir morgens ein Paar Sneaker, Stiefel, Pantoffel, Pumps oder Sicherheitsschuhe aus dem Schrank holen, verrät viel über uns selbst und unser Vorhaben am Tag. Dabei ist das dauernde Tragen von Schuhen aus medizinischer und orthopädischer Sicht gar nicht so gut und unterfordert die Füße erheblich.
Warum man auch mal auf Schuhe verzichten sollte
Der Fuß ist ein anatomisches Meisterwerk und hat sich im Laufe der Jahrtausende, in denen der Mensch den aufrechten Gang erlernt hat, den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Menschen außerordentlich effektiv angepasst.
28 Knochen und eine Vielzahl an stützenden Bändern und Halt gebenden Muskeln ermöglichen uns die tagtägliche Fortbewegung und tragen dabei stets unser gesamtes Körpergewicht. Aus diesem Grund ist auch die menschliche Haut an der Fußsohle mit bis zu 6 Millimetern am dicksten.
Barfußlaufen stärkt die Muskulatur und schützt so beispielsweise vor Verletzungen durch Umknicken des Fußes. Insbesondere die Zehenmuskulatur sorgt für einen sicheren und ausbalancierten Stand, und sollte deshalb extra trainiert werden. So kann man zum Beispiel versuchen kleine Greifübungen mit den Zehen durchzuführen. Einen Bleistift mit den Zehen vom Boden aufzuheben oder sogar Blumen zu pflücken ist koordinativ gar nicht so einfach und schult Wahrnehmung und Muskulatur gleichermaßen.
Neben den Muskeln kräftigen wir durch regelmäßiges Barfußgehen außerdem die Sehnen und Bänder des Fußes und sorgen für Belüftung und Kühlung. Dieser Aspekt ist besonders interessant für Menschen, die an Fuß- oder Nagelpilzen leiden. Das feuchtwarme Milieu geschlossener Schuhe sorgt für besonders gute Wachstumsbedingungen. Ein weiterer Vorteil des Barfußlaufens ist die verbesserte Durchblutung der Füße und Waden, die positiv gegen die Entstehung von Krampfadern und Venenleiden in den Beinen wirkt.
Nicht nur aus medizinischer Sicht ist die Befreiung des Fußes eine gute Idee. Naturvölker wie die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, tragen auch aus ideellen Gründen keine Schuhe. Sie möchten die Erde mit all ihren Unebenheiten unter ihren Füßen spüren.
Wenn du schon lange nicht mehr ohne Schuhe unterwegs gewesen bist, solltest du es einfach mal wieder ausprobieren. Dabei sind natürliche Untergründe wie Gras, Erde und Sand besonders angenehm und wirken wie eine Massage für belastete Füße.
Aber auch in der Stadt kann Barfußlaufen eine neue und angenehme Erfahrung sein. Die Abwechslung von Kieselsteinen, Gras, Kopfsteinpflaster und einer mit Laub bedeckten Straße ist eine echte Herausforderung für die Rezeptoren in der Fußsohle.