Zum „jugendlichen“ Alkoholkonsum


Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung veröffentlicht neue Studie

Der regelmäßige Alkoholkonsum von Jugendlichen in Deutschland ist weiter rückläufig und hat im Jahr 2010 den niedrigsten Stand seit den 70er Jahren erreicht. Noch immer verbreitet ist das so genannte „Binge-Drinking“ (Rauschtrinken): Zwar sind auch hier leichte Rückgänge zu verzeichnen, eine generelle Trendwende lässt sich aus den neuen Zahlen jedoch nicht ableiten. Das sind die Ergebnisse der heute veröffentlichten Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2010“.


Jeder zweite 18- bis 25-Jährige konsumiert regelmäßig zu viel Alkohol


Jeder zweite 18- bis 25-Jährige trinkt regelmäßig etwas zu viel

Vor allem in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen griffen im Jahr 2010 deutlich weniger Jugendliche regelmäßig zu alkoholischen Getränken. Während 2004 noch etwa jeder Fünfte (21 Prozent) dieser Altersgruppe angab, mindestens einmal in der Woche Alkohol zu trinken, lag dieser Anteil im vergangenen Jahr bei rund 13 Prozent. Auch die Zahl derer, die beim so genannten „Binge Trinken“ mindestens fünf alkoholische Getränken bei einer Gelegenheit zu sich nehmen, ist über alle Altersgruppen hinweg leicht gesunken. Doch noch immer geben 16,7 Prozent der minderjährigen Jugendlichen an, im letzten Monat mindestens einmal mehr als fünf alkoholische Getränke an einem Abend zu sich genommen zu haben. Im Jahr 2004 waren es noch 22,6 Prozent. Vor allem bei Jungen und jungen Männern ist dieses Trinkverhalten weiterhin verbreitet. Die Zahlen: Jeder fünfte 12- bis 17-Jährige konsumiert regelmäßig mindestens einmal im Monat mehr als fünf alkoholhaltige Getränke pro Abend. Bei den 18- bis 25-Jährigen ist es sogar jeder zweite.

„Prävention ist unverzichtbar“

„Alkohol ist nach wie vor das Suchtmittel Nummer eins bei jungen Menschen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Sie trinken insgesamt immer noch deutlich zu viel. Für viele Jugendliche gehört Alkohol zum Feiern und Spaß haben dazu, über die gerade für junge Menschen schweren gesundheitlichen Folgen sind sie sich dabei oft nicht im Klaren. Dies alles zeigt: Prävention ist und bleibt unverzichtbar.“

Soziale Faktoren entscheiden häufig über den Alkoholkunsum

Erstmals wurden mit der vorliegenden Studie Jugendliche auch nach ihren Trinkmotiven und ihrer Einstellung zum Alkohol befragt. Die Ergebnisse zeigen: Es sind vor allem soziale Faktoren, die den Alkoholkonsum von Jugendlichen beeinflussen. Getrunken wird um Spaß zu haben, Hemmungen zu überwinden und weniger schüchtern zu sein. Für den Alkoholkonsum entscheidend ist außerdem das direkte Umfeld junger Menschen. Je mehr und je häufiger Alkohol etwa im Freundeskreis getrunken wird, desto höher ist der eigene Alkoholkonsum.

Die Studie „Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2010“ steht unter www.bzga.de zum Download bereit.


(Quelle: BZgA)

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